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Tagung des CJS

23.Mai 2016 um 00:00 Uhr

Tagung des Centrums für Jüdische Studien, Graz, 23. – 25. Mai 2016

Jüdische Soldaten im kollektiven Gedächtnis Zentraleuropas

Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg aus jüdischer Perspektive

Der Erste Weltkrieg stellt eine weitreichende Zäsur innerhalb der jüdischen Geschichte Zentraleuropas dar. Die verheerenden Kriegsereignisse zerstörten nicht nur die traditionellen Lebenswelten und Gesellschaftsstrukturen des osteuropäischen Judentums, sondern durch die Folgen des Krieges, die geopolitischen Veränderungen sowie durch eine Radikalisierung des Antisemitismus wurden eingeübte Identitätsnarrative der jüdischen Bevölkerung Zentraleuropas fundamental in Frage gestellt. In vielen der neu entstandenen Staaten wurde im Zuge nationaler Selbstfindungsprozesse die Position der Jüdinnen und Juden innerhalb der Gesellschaft sowie ihre Beziehung zum Staat ungewiss. Diese teils gewaltsamen Prozesse evozierten innerjüdische wie gesamtgesellschaftliche Debatten, in denen Fragen jüdischer Loyalitäten zu den alten und neuen Staaten, resp. Gesellschaften ebenso wie jüdische Identitätsentwürfe unter den neuen Anforderungen verhandelt wurden. Ein zentrales und umstrittenes Diskussionsfeld war dabei der Kriegsdienst der jüdischen Soldaten, allgemein die Stellung der jüdischen Bevölkerung zum und ihre Haltung und Tätigkeiten im Krieg. So sahen viele Jüdinnen und Juden in Zentraleuropa und darüber hinaus in ihrem uneingeschränkten Kriegsdienst während des Weltkrieges die Möglichkeit einer Beweisführung ihres Patriotismus und ihrer Loyalität gegenüber den Heimatländern.

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

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Ansprechperson: Ass.-Prof. Mag. Dr. Gerald Lamprecht, gerald.lamprecht@uni-graz.at