Filmvorführung: Dem Leben entgegen – Kindertransporte nach Schweden 

21.Oktober 2021 um 19:00 Uhr

Do, 21. Okt. 2021 19:00, Filmzentrum im Rechbauerkino

Rechbauerstraße 6a, 8010 Graz
anschließend Publikumsgespräch mit Regisseurin Gülseren Şengezer
Schweden/ Österreich 2019, Kinostart 2020
Länge: 90 Minuten
Eintritt mit Gratis-Zählkarten – Reservierung unter: 0316/830508 oder filmzentrum@filmzentrum.com

Filmplakat "Dem Leben entgegen"

Filmplakat „Dem Leben entgegen“

Die Filmvorführung mit Publikumsgespräch findet anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen für die Familie Lichtenstein statt, deren überlebende Tochter Herta Lichtenstein im Film auch zu Wort kommt. Ihre Eltern David und Ella Lichtenstein versuchten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verzweifelt, mit ihren Kindern Artur, Norbert und Herta zu entkommen.
Doch gerade die Aufnahme ganzer Familien wurde von den Aufnahmeländern häufig nicht akzeptiert. In dieser Zwangslage versuchten jüdische Familien daher zunächst, zumindest ihre Kinder ins sichere Ausland zu bringen, um ihnen dann womöglich auf anderem Wege zu folgen. Nur Norbert und Herta überlebten den Holocaust.
Der Dokumentarfilm berichtet vom Schicksal von vier überlebenden jüdischen Kindern, die von ihren Eltern im „Dritten Reich“ mit dem sogenannten „Kindertransport“ allein nach Schweden geschickt wurden, um sie vor dem nationalsozialistischen Terror zu retten – und ein Trauma erlebten. Bis heute leben sie mit dem Gefühl von Verlust, Einsamkeit, Entwurzelung und Schuld. Ihre Eltern haben sie meist nie wiedergesehen. Schweden gab 500 jüdischen Kindern Schutz. Eine Geschichte aus
der nahen Vergangenheit, ein Zeichen für Hoffnung, das nicht in Vergessenheit geraten darf.
Für die vier Zeitzeug*innen, die Gülseren Şengezer für ihre Dokumentation interviewt hat, bedeutete das Exil in Schweden zwar das Überleben, aber zu einem hohen Preis. Hans Wiener, Herta Lichtenstein, Elise Reifeisen-Hallin und Gertraud Fletzberger heißen die vier Überlebenden, die zwischen vier und 13 Jahre jung sind, als sie sich an Bahnhöfen in Österreich von ihren Eltern verabschieden müssen.