Erste Stolpersteinverlegung in Graz

27.Juli 2013 um 10:00 Uhr

Mit den Gedenksteinen – in den Boden eingelassene kleine Steinquader – wird an das Schicksal jener Menschen erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von sog. „Arisierungen“ betroffen waren. Die Messing-Oberseiten der Stolpersteine tragen Namen und Lebensdaten der Opfer und die Inschrift: „Hier wohnte“ oder „Hier wirkte“. Sie werden vor den letzten freiwilligen Wohn- oder Wirkungsstätten der Opfer in das Gehweg-Pflaster eingelassen.

„Ein Mensch ist erst vergessen,
wenn sein Name vergessen ist“

Der Ende 2012 gegründete Verein für Gedenkkultur in Graz, initiiert von Sabine Maurer (Vorsitzende des Grazer Komitees für christlich-jüdische Zusammenarbeit) und Daniela Grabe (Gemeinderätin der Stadt Graz) hat sich zum Ziel gesetzt, 75 Jahre nach dem Beginn des NS-Terrors in Österreich auch in Graz im öffentlichen Raum mehr Erinnerungszeichen für Opfer des Nationalsozialismus zu setzen und damit zu einer neuen Gedenk – und Erinnerungskultur beizutragen.

Das erste Gedenkkultur-Projekt, das der Verein umsetzt, ist das Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstler Gunter Demnig. Mit diesen Gedenksteinen, die in den Boden verlegt werden, wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind. Es wird begleitet von einer vereinseigenen Website mit ausführlichen Biografien der Opfer, derer mit dem Projekt gedacht wird, und ergänzt mit Projekten mit Jugendlichen und anderen interessierten Menschen und sowie mit Vernetzung mit anderen Gedenkinitiativen.

Unterstützt werden Verein und Projekt von VertreterInnen aus Israelitischer Kultusgemeinde, evangelischer und katholischer Kirche, Zeugen Jehovas, Opferverbänden, interessierten Einzelpersonen, GemeinderatsvertreterInnen (Grüne, SPÖ, KPÖ, ÖVP), HistorikerInnen und UnterstützerInnen und fördernden Mitgliedern wie Kulturstadträtin Lisa Rücker, Alt-Bürgermeister Alfred Stingl und den früheren Kulturstadträten Helmut Strobl und Karl-Heinz Herper.

Die erste Verlegerunde am Samstag, 27.7.2013, wird von einem musikalischen Rahmenprogramm und Gedenkworten der Nachkommen der Opfer begleitet.

Geplanter Verlege – Zeitpunkt – Adresse – Anzahl Steine – Name – Gedenkgrund
ab 10:00, Volksgartenstr. 18/Ecke Afritschgasse 32.