Der “Verein für Gedenkkultur in Graz“ setzt sich für die Förderung der Gedenkkultur in Graz und in der Steiermark ein, insbesondere die Förderung des sichtbaren und öffentlichen Gedenkens und des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus.
Aufgabe

Gunter Demning bei der Verlegung von Stolpersteinen (für die Fam. Salzmann) am 17. Juli 2015, Foto: JJKucek
Die zentrale Aufgabe des Vereins für Gedenkkultur ist die Umsetzung des Projekts „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig: http://www.stolpersteine.com/ auch in Graz bzw. ab 2018/2019 auch in weiteren steirischen Gemeinden.
„Stolpersteine“ sind ein Projekt, mit dem an das Schicksal jener Menschen erinnert wird, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von „Arisierungs“-Enteignungen betroffen waren; dabei wird sowohl jüdischer Opfer gedacht als auch jener Menschen, die Opfer politischer, religiöser, ethnischer Verfolgung waren, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordet wurden, wegen Verweigerung des Kriegsdienstes oder weil ihr Leben als „unwert“ galt (sogenannte „Euthanasie“).
Die Messing-Oberseiten der Stolpersteine tragen Namen und Lebensdaten der Opfer und die Inschrift: „Hier wohnte“ oder „Hier arbeitete“. Sie werden vor den letzten freiwilligen Wohn- oder Wirkungsstätten der Opfer in das Gehsteig-Pflaster eingelassen.

Stolpersteine-Verlegung 17. Juni 2017 (Oeverseegymnasium), Foto: Alexander Danner
Weitere Tätigkeiten des Gedenkvereins:
- Wissenschaftliche Recherchen zu Namen und Biografien der Grazer bzw, steirischen Opfer des NS-Regimes
- Wissenschaftliche bzw. Gedenk-Veranstaltungen zu den Auswirkungen des NS-Terrors in der Steiermark und zu Opfern des NS-Regimes, auch in Kooperation mit anderen Gedenkinitiativen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen
- Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit anderen Gruppen, mit Vereinen, Initiativen und Schulprojekten, die sich für Gedenkkultur engagieren
- Vermittlungsprogramm an Jugendgruppen und interessierte Erwachsene (u.a. Gedenkspaziergänge zu ausgewählten Grazer Stolpersteinen)
Aktiv mitwirken
Das Projekt Stolpersteine lebt auch sehr stark davon, dass sich einzelne Menschen, denen Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus ein Anliegen ist, selbst einbringen, so etwa:
- durch Vorschläge für weitere Verlegungen von Stolpersteinen: Nennung von Menschen, derer mit einem Stolperstein gedacht werden soll (etwa Opfer aus dem eigenen (familiären) Umfeld oder der eigenen Wohn- oder Arbeitsstätte),
- durch aktive Mitarbeit beim Trägerverein,
- durch Mitgliedschaft bzw. Spenden, die z.B. als Kostenbeteiligung an der Herstellung der Steine, als Unterstützung der Recherchearbeiten, für die Vorbereitung und Durchführung von Gedenkveranstaltungen oder auch von speziellen Veranstaltungen für Jugendliche dienen können.
Ordentliche Mitgliedschaft: € 20,– pro Jahr (ermäßigt* € 10,–)
(*SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Zivil-/Präsenzdiener, Arbeitssuchende, AsylwerberInnen)
Fördermitgliedschaft: € 50,– - durch Übernahme einer Patenschaft für einen Stolperstein
für die Material- und Herstellungs- und Verlegungskosten derzeit € 132,– (Stand: 2020)
Jede Unterstützung wird mit Freude, Respekt und großem Dank gerne entgegen genommen.
Genauere Informationen, Kontakte bzw. Anfragen an:
verein-fuer-gedenkkultur-graz@gmx.at
Bankverbindung: easyBank
Konto lautend auf: Verein für Gedenkkultur in Graz
IBAN: AT56 14200 20010937427
BIC: BAWAATWW
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Wirkungsfelder des Vereins
Allgemeine Informationen
Die Mitglieder des Vereins (Anm.: derzeit: Interessierte Einzelpersonen, VertreterInnen aus Israelitischer Kultusgemeinde, evangelischer und katholischer Kirche, Zeugen Jehovas, Opferverbänden, GemeinderatsvertreterInnen (Grüne, SPÖ, KPÖ, ÖVP), HistorikerInnen) gliedern sich in ordentliche, außerordentliche und Ehrenmitglieder. Ordentliche Mitglieder sind jene, die sich voll an der Vereinsarbeit beteiligen. Außerordentliche Mitglieder sind solche, die die Vereinstätigkeit vor allem durch Zahlung eines erhöhten Mitgliedsbeitrags fördern. Ehrenmitglieder sind Personen, die hiezu wegen besonderer Verdienste um den Verein ernannt werden.
Mitgliedschaft
- Mitglieder des Vereins können alle physischen Personen, die die Vereinsziele teilen, sowie juristische Personen und rechtsfähige Personengesellschaften werden.
- Über die Aufnahme von ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern entscheidet der Vorstand. Die Aufnahme kann ohne Angabe von Gründen verweigert werden.
- Bis zur Entstehung des Vereins erfolgt die vorläufige Aufnahme von ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern durch die Vereinsgründer, im Fall eines bereits bestellten Vorstands durch diesen. Diese Mitgliedschaft wird erst mit Entstehung des Vereins wirksam. Wird ein Vorstand erst nach Entstehung des Vereins bestellt, erfolgt auch die (definitive) Aufnahme ordentlicher und außerordentlicher Mitglieder bis dahin durch die Gründer des Vereins.
- Die Ernennung zum Ehrenmitglied erfolgt auf Antrag des Vorstands durch die Generalversammlung.
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Vorstand
Daniela Grabe, Obfrau
Studium Geschichte und Germanistik, später Studium Wirtschaftsinformatik, seit 1998 neben anderen beruflichen Tätigkeiten mit Aufarbeitung der NS-Geschichte befasst, 2003-2017 Gemeinderätin der Grünen in Graz, Hauptberuf: in der Software-Entwicklung bei einem internationalen Unternehmen für Präzisionsmessgeräte;
Im Verein für Gedenkkultur verantwortlich für: Vereinsleitung, Verlegungen, Unterstützung bei Archiv-Recherchen
Thomas Stoppacher, Vereinskassier
Historiker und Kulturvermittler am Österreichischen Kabarettarchiv; Dissertant am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz; Mitarbeiter bei CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit; Kulturvermittlung und Inventarisierung im Heimat.Museum im Tabor in Feldbach; Vermittlungsprogramm „Tacheles reden“;
Forschungsschwerpunkte Antisemitismusforschung und Jüdische Geschichte;
Im Verein für Gedenkkultur mitverantwortlich für Recherche und Vermittlung
Heribert Macher-Kroisenbrunner
Doktorand und ehemaliger Projektbearbeiter am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz, Mitarbeiter im Universalmuseum Joanneum. Historische Forschungsschwerpunkte: Zeit- und Sozialgeschichte, Biografieforschung, das Erforschen und die Spurensuche jüdischen Lebens, sowie die Erinnerungsarbeit gegen vergessene und/oder verdrängte Regionalgeschichte. Zuletzt erschienen in der Zeitschrift zeitgeschichte, 48. Jg., Heft 2 (2021), zum Thema Nachkriegserfahrungen. Exklusion und Inklusion von Opfer- und Täter-Kollektiven nach 1945 ein Beitrag zur Re-Etablierung jüdischen Lebens in Österreich.
Im Verein für Gedenkkultur mitverantwortlich für Recherche
Thomas Meier, Projektmitarbeiter (Finanzen und Organisation)
Lehramtsstudent, Lehrtätigkeiten in Förderprojekten der Caritas, Erfahrung in der Leitung und Finanzverwaltung des Kulturvereins „Grazer Universitätsorchester“