Gertrud Jagoda

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Gertrud Jagoda

Eltern:  

  • Anna Jagoda, geb. Steiner, 3.2.1906 (Triest/ Österreich-Ungarn)–? (1939 nach Chile geflüchtet)
  • Samuel Jagoda, geb. 14.12.1892 in Plock, Polen (vermutlich im August 1941 im Konzentrationslager Jasenovac, Kroatien ermordet)

Kinder:         

  • Gertrud Jagoda, 26.9.1929 (Graz)–? (1939 nach Chile geflüchtet)
  • Egon Jagoda,  28.1.1931 (Graz)–? (1939 nach Chile geflüchtet)

Wohnort: Graz, Ghegagasse 34

Geburtsurkunde von Sohn Egon Jagoda (Jüdische Gemeinde Graz)
Geburtsurkunde von Sohn Egon Jagoda (Jüdische Gemeinde Graz)

 

Egons Vater Samuel Jagoda wurde am 14. Dezember 1892, im damals zu Russland gehörenden Plock (heute Polen) geboren. Seine Eltern waren Tasienka Schajna Ryfka und Isak Jakob Jagoda. Nach seiner Übersiedelung nach Graz heiratete er 1928 die gebürtige Triestinerin Anna Steiner und betrieb eine Warenhandlung in der Ghegagasse 34. 1929 kam ihre Tochter Gertrud und 1931 ihr Sohn Egon zur Welt. Im Zuge des Einmarschs der Nationalsozialisten 1938 wurde Samuel, wie fast alle jüdischen Männer in Graz, gleich nach dem sogenannten „Anschluss“ verhaftet und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Im Jahr 1939 entfloh Anna Jagoda vor weiterer Verfolgung mit ihren Kindern nach Südamerika und konnte in Chile eine neue Existenz aufbauen.

Nach der Haft flüchtete Samuel Jagoda ins damalige Jugoslawien. Durch den deutschen Überfall auf das damalige Königreich holte ihn der nationalsozialistische Machtapparat ein. Es kam zur abermaligen Verhaftung. Am 4.8.1941 wurde Samuel Jagoda aus Daruvar über Gospić in das Konzentrationslager Jasenovac verschleppt. Hier kam er laut Erinnerungen von Zeitzeugen aus Daruvar zu Tode. Nahezu alle Männer wurden von den Schergen des  Ustašaregimes gleich nach der Ankunft ermordet. Die Aufzeichnungen darüber gelten als sehr lückenhaft.

Stolpersteine für Samiel, Anna, Gertrud und Egon Jagoda, Stolpersteine-Verlegung am 27.9.2017, Foto: Alexander Danner
Stolpersteine für Samuel, Anna, Gertrud und Egon Jagoda, Stolpersteine-Verlegung am 27.9.2017, Foto: Alexander Danner

Quellen:

  • Landesarchiv Steiermark, „Judenkataster;“
  • Zentrales Melderegister, Graz
  • Geburtsurkunde der Jüdischen Gemeinde Graz

 

Jüdische Opfer



VERBUNDENE GEDENKSTEINE

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Ghegagasse 34