Vorführung des Dokumentarfilms „Bandidtenkinder – die Kinder, die dem slowenischen Volk gestohlen wurden“
Ein Film mit anschließender Diskussion und Ausstellung
Veranstaltungsort: Retzhof – Bildungshaus des Landes Steiermark, Dorfstraße 17, 8430 Leitring/Leibnitz
Unkostenbeitrag: € 5
Die Geschichte
Der Dokumentarspielfilm „Banditenkinder – die Kinder, die dem slowenischen Volk gestohlen wurden“ von Regisseurin Maja Weiss, erzählt die Geschichte über das harte und schmerzhafte Schicksal der gestohlenen slowenischen Kinder während des Zweiten Weltkriegs und danach. Die Geschichte wird sowohl auf der kollektiven Ebene als auch anhand von Einzelbeispielen erzählt. Im Genre des Dramas und des „Straßenfilms“ werden wir von Prof. Dr. Janez Žmavc, dem Vorsitzenden des „Vereins der Lagerinsassen – gestohlenen Kinder“, auf den Weg der Erinnerungen geführt. Mit ihm und noch einigen anderen gestohlenen Kindern (Frauen und Männer) besuchen wir die Stationen ihrer elternlosen Kriegskindheit. Die Geschichten der gestohlenen Kinder bringen uns nach Neumarkt, Nürnberg und in das berüchtigte Auschwitz, in dem ihre Mütter starben. Neben Celje wurden noch ein paar Szenen in Slowenien, auf heimischem Boden, zu dem sie aufgrund ihrer und der familiären Tragödie besonders verbunden sind, aufgenommen. An den Standorten der ehemaligen Kinderlager in Deutschland treffen sich die gestohlenen Kinder mit den Bürgermeistern, örtlichen Historikern und seltenen Zeugen. Nach sieben Jahrzehnten kommt es zur Konfrontation zwischen den ehemaligen „Banditenkindern“ und „Deutschenkindern“ . Die mit der Ideologie des Nationalsozialismus geprägten slowenischen und deutschen Kinder, Opfer und Zeugen des Zweiten Weltkriegs, sind heute betagte Männer und Frauen mitten im Europa des 21. Jahrhunderts.
Die Reue und Vergebung. Das Verschwiegene und schwer Ausgesprochene. Blick in die Augen und Händedruck. Zur Erinnerung und Ermahnung.
Maja Weiss
Maja Weiss ist slowenische Regisseurin. Nach dem Mittelschulabschluss immatrikulierte sie sich an die Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen, wo sie 1988 ihr Diplom erwarb. Als Stipendiatin des Paul Nipkow Fonds bildete sie sich in den Studienjahren 1993-94 in Berlin weiter. Sie ist mit dem deutschen Regisseur Peter Braatz verheiratet und hat zwei Kinder.
Als erste Frau in Slowenien führte sie Regie bei dem Film „Varuh meje – Hüter der Grenze“ aus dem Jahre 2002. Zwischen 2005 und 2007 war sie Vorsitzende des Vereins der slowenischen Cineasten. Seit 2003 ist sie Mitglied der Europäischen Film Akademie.
Janez Žmavc
Janez Žmavc ist slowenischer Dramatiker, Dramaturg und Bibliothekar. Nach dem Abschuss an dem Gymnasium in Celje studierte er Dramaturgie an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana. Er arbeitete als Dramaturg im Theater in Kranj (1953-1955), Bibliothekar in der Studienbibliothek in Celje (1955-1960), danach Lektor im Slowenischen Volkstheather in Celje (1961 – 1965) und seit 1965 bis zum Ruhestand als Dramaturg im Theater Celje. Sein Dramaopus umfasst 15 Texte, von denen 3 den Kindern gewidmet sind. Ein paar seiner Dramen sind Izven druzbe, Lea, Podstresje, Obisk, Holandska kraljica.
VeranstalterIn: Bildungshaus Schloss Retzhof, Dorfstrasse 17, 8420 Leitring/Wagna
Tel.: +43 (0) 3452/827 88-0
Fax.: +43 (0) 3452/827 88-400
E-mail: retzhof@stmk.gv.at
www.retzhof.at
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